Hey guten Morgen, seit mein Jammerfasten vorüber ist, was immerhin schon wieder über eine Woche her ist, übe ich mich intensiv im Loslassen. Materiell und emotional.
Dinge aussortieren, weggeben, spenden was ich nicht brauche löst in mir ein positives, befreiendes, raumschaffendes Gefühl aus und manchmal, wenn ich etwas spende statt es zu entsorgen, kann ich anderen sogar noch eine Freude oder etwas Gutes tun.
Zuletzt, darüber schrieb ich hier, mistete ich das Badezimmer aus.
Als der nächste Impuls kam (ich machte mir keinen Plan sondern wartete einfach darauf, dass das Bedürfnis des Ausmistens wieder aufkam) , waren Shootingutensilien, Make-Up, Nagellack dran.
Wusstest Du eigentlich, dass auch Make-Up ein Verfallsdatum hat? Ich nicht. Bis dato. Viel landete im Mülleimer weil es tatsächlich unangenehm müffelte. Ein paar Dinge überlasse ich meiner Tochter zum Spielen.
Diese Woche verabschiedete ich mich von Dingen mit emotionalem Wert, was ein bisschen schwieriger war.
In der „Kammer des Schreckens“ (=Abstellkammer) fand ich Aufzeichnungen meiner Ausbildungen, Andenken von Ausflügen und alte Musik CDs.
Wie im Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“, in der Szene als der Mann sein „Schatzkästchen“ wieder bekam, spielten sich in meinem Kopf plötzlich viele, bunte Filme ab. Die meisten aber machten mir keine Freude sondern stimmten mich traurig oder wütend. Warum hebe ich Dinge auf, die mich traurig machen?
Ein paar Dinge wanderten wieder ins Kinderzimmer. Zum Zerschneiden und Basteln, was momentan sehr angesagt ist. Der Rest landete wiederum im Müll.
Nachdem ich mit den CDs durch war, die übrigens fast alle im Eimer landeten, machte ich im Wohnzimmer direkt mit den DVDs weiter. Sie wegzugeben brachte ich (noch) nicht übers Herz. Immerhin habe ich sie aber aus den Hüllen genommen und in eine CD Mappe gesteckt. Die vielen Hüllen kamen weg und die DVDs nehmen so nun (erstmal) weniger Platz im Schrank weg.
Mich von materiellen Dingen zu lösen klappt also relativ gut und empfinde ich als ideale Vorübung für das Lösen von emotionalen Dingen wie veralteten, von anderen fälschlicherweise übernommenen Glaubenssätzen, Gewohnheiten und so weiter.
Wie es der „Zufall“ so will, fiel mir zu diesem Thema ein kleiner Ratgeber aus einem Regal der Stadtbücherei in die Hände.
Er war so unscheinbar, klein und flach das ich entschied ihn mitzunehmen. Bei 128 Seiten Lesestoff kann ich persönlich nicht von verschwendeter Zeit reden, falls es nichts besonderes ist.
„Lass los, was deinem Glück im Weg steht“ ist der Titel dieses Ratgebers. Den Inhalt kann ich zügig zusammenfassen. Dinge, Menschen, Verhaltensmuster loslassen, die einem nicht gut tun. Mit einem Selbsttest durchleuchtet man seine eigenen Muster, bevor man Schritt für Schritt durch vier Phasen des Loslassens geht: Bilanz ziehen, eine neue Vision entwickeln, aktiv loslassen, neue Wege einschlagen. Mit dabei: Visualisierungsübungen, Körperübungen, Checklisten zum direkten „in die Puschen kommen“.
Für die, die sich erstmals mit diesem Thema befassen, ein schöner Einstieg. Nicht zu langatmig oder kompliziert, rasch auf den Punkt und mit konkreten Anweisungen wie man denn loslegt, wenn man das denn möchte.
Für die, die schon etwas länger „dabei“ sind eine gute Auffrischung. Insgesamt brachte mir der Ratgeber keine Heureka Momente, alles kam mir irgendwie schon etwas bekannt vor, aber es gibt definitiv schlechtere Lektüre.
Wie sieht es bei Dir aus? Fällt es Dir leicht, Dich von materiellen Dingen zu lösen? Welches „Rezept“ hast Du für mich, wenn es um emotionalen Ballast geht, den ich nicht mehr haben möchte? Schreib mir gerne einen Liebesbrief.
Ich wünsche Dir eine wundervolle Woche.