Mein Abendritual

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Hey. Ich sitze an einem Mittwochvormittag an meinem Schreibtisch. Dennoch möchte ich heute über ein Thema schreiben, das die letzten Stunden des Tages betrifft.

Kindern fällt es leichter den Tag zu beenden und einzuschlafen wenn sie feste Rituale haben. Das hast Du bestimmt schon einmal gehört, oder?

Einschlafrituale geben ihnen Orientierung und Sicherheit. Außerdem kann das Band zwischen Eltern und Kind dadurch gefestigt werden. Nähe. Zuwendung.

Das Einschlafen fällt leichter, wenn man schon eine gewisse Zeit vor dem Zu Bett gehen eine ruhige, entspannte Atmosphäre schafft und nicht bis zur letzten Minute wild tobt.

Aber hast Du schon einmal darüber nachgedacht, dass solche Rituale auch für Erwachsene sinnvoll sein könnten? 

Unser Alltag ist manchmal stressig und hektisch. Hohe Anforderungen, viele Aufgaben, die wir jeden Tag aufs Neue bewältigen. Kennst Du das Gefühl, müde und ausgelaugt zu sein, im Stehen einschlafen zu können… und abends im Bett klappt es dann doch nicht? Du wälzt Dich hin und her, die Gedanken kreisen, einzelne Körperteile wollen einfach keine Ruhe finden.

Inzwischen schreibe ich schon sehr lange abends Tagebuch. Mal konsequenter, mal weniger. Da mir das in der letzten Zeit eher schwer fiel, machte ich mir gestern Gedanken darüber wie ich es mir selbst wieder schmackhafter machen könnte und entwickelte eine kleine Strategie, die ich gestern Abend gleich umsetzte.

Mein persönliches Abendritual. Ich möchte Dir gerne erzählen wie es ablief.

♥ Gegen 21 Uhr werde ich in der Regel schläfrig. Diese Uhrzeit nahm ich zum Einlass mein Ritual einzuläuten. Das Internet verriet mir: Halten wir eine regelmäßige Schlafenszeit ein, kommen wir mit der Zeit automatisch in eine Schlafstimmung.

♥ Ich wackelte die Treppe nach oben, legte meine Kleidung ab und kuschelte mich in Jogginghosen und Schlabberpulli. Ich nahm mir einen Moment Zeit um mich bewusst zu strecken und zu gähnen.

♥ Anschließend ging es zum Waschen und Zähne putzen ins Bad. Beim Gesicht waschen konzentrierte ich mich auf den Gedanken „Tag abwaschen und loslassen“. Beim anschließendem Zähne putzen sah ich mir selbst/meinem Spiegelbild in die Augen und schenkte mir drei Minuten lang ein Lächeln. Ja, das geht tatsächlich auch mit Zahnbürste im Mund denn ein ehrliches, aufrichtiges Lächeln beginnt nicht in der Partie unterhalb der Nase sondern…. ? Klar, in den Augen 🙂

meinabendritual2♥ Danach ging ich in mein Zimmer und kochte mir eine Tasse Tee. Ich mag fast alle Sorten. Es gibt aber auch spezielle Einschlaftees. Beim Tee kochen beobachtete ich das Blubbern in meinem Glaswasserkocher und saugte einmal intensiv den Geruch des Teebeutels auf.

♥ Mit meiner Teetasse setzte ich mich an meinen Schreibtisch. Der ist für mich übrigens urgemütlich und schreit nicht „Arbeit“ wenn ich ihn ansehe. Hier nahm ich mein Handy zur Hand und tippte eine Mail an meine Dankbarkeitsmailfreundin, bevor ich es bewusst „lautlos“ stellte und auf meine Ladestation legte. Probleme in der Welt, Probleme anderer Menschen? Gute Nacht… ich allein bin jetzt dran.

♥ Danach widmete ich mich meinem Tagebuch. Darin hab ich Übung. Ich lasse den Tag Revue passieren und schreibe die Dinge auf, die mir Freude bereitet haben. Auch Herausforderungen notiere ich mir, um sie (ein andermal) nochmals zu beleuchten und daraus zu lernen. Ich achte dabei immer darauf, dass die positiven Dinge überwiegen. Tun sie das nicht, denke ich so lange darüber nach bis mir welche eingefallen sind 😉

meinabendritual3Ich nutze ganz schlichtes Din A 4 Kopierpapier, welches ich in einem eigenen Ordner abhefte. Es gibt aber auch viele, schöne „fertige“ Tagebücher.

♥ Nachdem ich fertig geschrieben hatte, nahm ich mir meinen Tee zur Hand. Während ich diesen achtsam und genießend trank, spürte ich nochmal in die positiven Ereignisse des Tages hinein.

♥ Ich löschte alle Lichter, schlich mich ins Schlafzimmer, zog mein „Chanel-Kostüm“ aus und krabbelte ins Bett.

♥ Zu guter Letzt folgten ein paar Atem- und Körperübungen. Ich legte mich bewusst auf den Rücken, die Beine hüftbreit, Arme abseits vom Körper, die Handinnenflächen nach oben („Savasana„) und begann mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Ich atmete ein paar Mal tief in den Bauch und laaaang wieder aus. Dann begann ich einzelne Körperteile mit dem Einatmen anzuspannen (Energie aufnehmen) und mit dem Ausatmen die Spannung wieder loszulassen (Tag gehen lassen, entspannen), bevor ich mich in meine endgültige Schlafposition begab.

♥ Ein paar einzelne Gedanken kamen auf, ich widmete mich ihnen kurz, lies sie dann aber wieder gehen, bevor ich einschlief.

Auch beim Meditieren passiert mir das noch ab und zu, dass ich „abschweife“. Ich nutze Autos oder Seifenblasen um mich sanft wieder zurück zu holen…

♥ Ich stelle mir vor, auf einem Hochhaus zu sitzen. Meine Beine baumeln herunter und unter mir sehe ich viele, kleine Autos. Wie meine Gedanken schaue ich sie kurz an, lasse sie dann aber weiterfahren.

♥ Oder aber ich stelle mir vor meine Gedanken steigen in Seifenblasen auf. Ich nehme sie einen kurzen Augenblick wahr und lasse sie dann zerplatzen.

♥ Das klassische „Schafe zählen“ ist eher nichts für mich. Dabei denke ich immer sofort an Mr. Bean oder den Ohrwurm der Wise Guys. Das bringt mich zwar zum Lachen, aber nicht zum Schlafen. 😉

In diesem Sinn… finde heute Abend gut in den Schlaf.

2 Antworten auf “Mein Abendritual”

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