„Ich kann mir keine Namen merken.“

ichkannmirkeinenamenmerken.JPGKam Dir dieser Satz schon einmal über die Lippen? Oder kennst Du Menschen, die ihn gerne benutzen? Ich hab mich da mal hinterfragt…

Es gibt sicherlich Menschen, denen es tatsächlich nicht leicht fällt, Namen zu behalten. Die wirklich ein schlechtes Kurz- oder Langzeitgedächtnis haben. Ich gehöre da aber, glaub ich, nicht dazu.

Ich habe vielmehr ein gute-Ausreden-Gedächtnis.

Denn ich benutzte den oben stehenden Satz in der Vergangenheit doch recht häufig. Auf Veranstaltungen und Konzerten, auf denen viele Menschen waren, mit denen ich ins Gespräch kam. Flüchtig brabbelte mir jemand seinen Namen zu und ich tat es ihm gleich. Hörten wir uns eigentlich überhaupt richtig zu?!

Kurz vorm Kastenwagentreffen machte ich mir dann mal meine Gedanken zu diesem Thema. Eher unabsichtlich. Plötzlich waren sie da und ich kann Dir gar nicht mehr sagen woher sie kamen.

Stimmt es eigentlich, was ich mir da erzähle?

Hab ich tatsächlich ein schlechtes Gedächtnis? Ist das vielleicht eine Ausrede? Wenn ja, wofür? Lüge ich mich selbst an? Will ich ein schlechtes Gedächtnis haben? Nein, will ich nicht. Ein Gedächtnis kann man trainieren.

Und ist es nicht eigentlich vielleicht auch ziemlich unaufmerksam wenn ich mir den Namen meines Gegenübers nicht merke? Zeigt das nicht, dass ich eigentlich gar kein Interesse an ihm habe?

Ups! Diese Erkenntnis war fies.

… und legte einen Schalter in meinem Kopf um. Zum Treffen nahm ich mir vor, alle Namen der Anwesenden in meinen Kopf zu bekommen und zu behalten!

Wegen dem „mangelndem Interesse“ setzte ich noch eins oben drauf: Ich merke mir die Namen und möchte zu jedem mindestens eine persönliche Sache erfahren. Welchen Job er macht, wie er seinen Kaffee trinkt, wie die Kinder heißen.

So sei es. Ich speicherte alle Namen sicher ab.

Ich fragte nach, wenn sie „dahin gebrabbelt“ waren und ich sie nicht verstand. Ich fragte auch ehrlich nochmal nach, wenn ich sie doch wieder vergessen hatte. Ich sprach alle immer und immer wieder mit ihren Namen an. Noch bevor jeder ein Namensschild bekam, hatte ich alles schon fest in Stein gemeißelt.

Das fühlte sich großartig an. Ich schenkte den Menschen dort meine volle Aufmerksamkeit und meinen Respekt wenn ich mit ihnen sprach.

Ich hab kein schlechtes Gedächtnis. Und die Ausrede ist nun auch gestrichen 😉

Namasté

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