Ui so nervös war ich schon lange nicht mehr! Ende Juni hielt ich meine erste Mittelstufen-Yogastunde für ein paar meiner Mitschüler und erzähle Dir nun wie das für mich war.
Dass wir uns in meiner Yogalehrerausbildung nun bald irgendwann in Zukunft mal gegenseitig unterrichten werden war ja klar. Irgendwie war das aber doch noch ganz schön weit weg für mich.
Umso mehr traf es mich dann als die Kleingruppen festgelegt und die ersten vier „Lehrer“ gesucht wurden.
Bei der Frage wer denn den Anfang machen möchte, riefen natürlich alle „hier“. Nicht! Innerhalb von nur einer Woche sollten wir uns und unsere Stunde vorbereiten und alle Gesichter schauten recht betreten drein.
Ich gab mir einen Ruck und meldete mich. So schlimm kann’s ja wohl nicht werden. Ich bin fleißig in meiner eigenen Praxis also muss ich doch „nur“ die Ansagen üben.
Außerdem hab ich als eine der ersten vielleicht einen Bonus und werde nicht ganz so streng bewertet… oder so ähnlich. Oh man. Ich weiß ja nicht.
Gleich am nächsten Tag begann ich mit den „einfachen“ Vorbereitungen. Jeder „Lehrer“ sollte einen kleinen Altar basteln und mitbringen. Na das krieg ich hin. Ich nahm eine weiße, kleine Obstkiste und ein Stück Rasenteppich (für das Zeug hab ich einfach eine Schwäche). Dazu ein Marmeladenglas mit Ziersteinen und Teelicht drin. Ein schöner Fichtenzapfen und eine Schiefertafel, auf die ich ein Mantra schrieb. Schlicht und einfach.
Danach machte ich mich ans Schreiben. Ich schrieb mir eine komplette Stunde auf. Ablauf, Ansagen, Hilfestellungen, Wirkungen und wie lange jede einzelne Übung etwa dauern darf. Aufs Timing kommt es an. Alles soll untergebracht werden.
Im Anschluss unterrichtete ich die Kuscheltiere meines Kindes. Ich half dem großen Teddy in die Vorwärtsbeuge und dem Hund in die Stellung des Kindes.
Beide waren sehr geduldig mit mir! In den darauf folgenden Tagen schrieb ich mir Karteikarten (mehrfach) und übte fleißig an den Kuscheltieren. Es wird schon einigermaßen gut werden.
Meine eigene Praxis kam in dieser Woche ziemlich kurz. Vor allem das Meditieren fiel mir schwer weil meine Gedanken ständig beim Unterrichten waren.
An Tag X war ich sehr nervös. Gleich morgens packte ich alles zusammen damit ich nichts vergesse. Am Nachmittag kam ich auf die grandiose Idee den Rasen zu mähen, vermutlich um die Aufregung etwas zu kompensieren 😉
Am Abend in der Schule starteten wir, wie üblich, mit Meditation und Theorieteil, dem ich kaum folgen konnte. Das Thema war an diesem Abend irgendwie nicht greifbar für mich. Danach sollten die „Lehrer“ zügig in den großen Raum wechseln um ihre Altäre aufzubauen und sich vorzubereiten.
Ich startete relativ pünktlich und raste in die Anfangsentspannung hinein.
Viel Zeit gab ich meinen drei Schüler nicht dafür. Ich war so aufgeregt, dass ich ganz schön drauf los polterte. Es legte sich dann aber glücklicherweise und ich wurde ruhiger.
Der Ablauf passte, ich vergas keine Übung und gab Hilfestellungen. Hin und wieder wusste ich nicht so recht, was ich noch alles zu den Asanas und ihren Wirkungen erzählen konnte, vermute aber, dass diesbezüglich Übung den Meister macht.
Die größte Herausforderung war für mich, dass vier Lehrer gleichzeitig sprachen. Vier Leute, gemeinsam in einem Raum, die alle das Selbe unterrichten. Aber doch jeder ein bisschen anders. Mal war die eine Gruppe etwas voraus, mal die andere. Einer erzählt lieber von den körperlichen Wirkungen, der andere hebt das Mentale hervor.
An meinem Fokus, dem „Bei mir bleiben“, darf ich also noch arbeiten.
Als es in die Endentspannung ging, fiel auch mir die übrige Anspannung ab und ich entspannte gemeinsam mit meinen Schülern.
Im Anschluss gab es eine Schlussbesprechung und ein paar Anregungen, worauf wir vier beim nächsten Mal achten sollten. Im Großen und Ganzen haben wir uns, meine ich, aber wacker geschlagen.
Zuhause fiel ich total fertig aber zufrieden ins Bett. In den folgenden Tagen freute ich mich darüber, die erste Probe hinter mich gebracht zu haben und mich nun wieder meiner eigenen Praxis widmen zu können.
Bis zum nächsten Mal…
Sehr Mutig! 🙂
Das fühlt sich doch lebendig an, oder?
Ein bisschen Nervosität und Aufregung schadet im Leben nicht 🙂
Alles Liebe
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Nein keinesfalls. Und Spaß gemacht hat es obendrein 🙂
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